Saturday, July 21, 2007

Auto-Abenteuer

Jemand Interesse an meinem Auto? Ich verkauf die Mühle. Unglücksauto. Glückskind Susis einzige nennenswerte Pechsträhne. Irgendwann hört man einfach auf, an Zufälle zu glauben. Bei mir ist dieser Punkt genau JETZT erreicht. Nach bei Blitzeis in den Graben rutschen, von betrunkenem Idioten zu Schrott gefahren werden, im Schnee stecken bleiben und Reifen aufschlitzen kommt jetzt noch wegen Spritmangels liegenbleiben hinzu.

Passiert jedem mal, sagt ihr? Nun, ich war leider auf der A4. Und 500 Meter vor der nächsten Tankstelle. Schieben ging nicht. Ging bergauf. Also Warnblinke rein (war leider schon Nacht und entsprechend finster) und zur nächsten Tankstelle gefußt. Kanister und fünf Liter Super bestellt. Gerade mit dem Zurückfußen angefangen. Der Polizei begegnet.

"Ist das ihr Toyota?"
- "Ja..."
"Wissen Sie, was das kostet, so einfach auf der Autobahn stehen zu bleiben?"
- "Nein..."
"Steigen Sie mal ein. Eh Sie hier noch einer über den Haufen fährt."

Bringt mich die Polizei also zu meinem Auto zurück, hält mir Vorträge darüber, dass ich froh sein kann, den normalen und nicht den Autobahn-Polizisten in die Hände gefallen zu sein, weil die für liegen bleiben 35 Euro Strafe berechnen, und dass ich in Zukunft mal auf meine Tankanzeige achten soll. Und zwar rechtzeitig. Dankeschön. Kommt nicht wieder vor.

Sunday, July 08, 2007

Mitfahrgelegenheit

Weil ich auf der Heimfahrt von Budapest nach Chemnitz auch so etwas wie eine Mitfahrgelegenheit hatte (und eine lange noch dazu, gut neun Stunden waren wir unterwegs), fühl ich mich jetzt einfach mal in der Lage, hier weiter zu schreiben. Als Fortsetzer wünsche ich mir Herrn K., Frau L., Frau P., oder das Kolumnistenschwein, aber laut Regeln zählt das nicht, denn jeder darf mitmachen. Also, ich bin gespannt, aber hier kommt erst mal mein Teil. In dem versteckt sich übrigens eine Hommage an einen großartigen Autor, dessen Buch ich kürzlich gelesen habe, nun ja, einige werden die stümperhaften Stilkopierversuche erkennen. Bitteschön:


Teil 2

Lass dir bloß kein Gespräch ans Knie nageln, dachte Frank, als er es sich auf dem Beifahrersitz bequem gemacht hatte, wobei bequem nicht der richtige Ausdruck war, denn hier saß man viel zu hoch und viel zu hart, da war ihm der Porsche seines Vaters, der mit den tiefen Ledersitzen, schon tausendmal lieber. Wer weiß, was das für ein Typ ist, dachte er, der sieht schon so komisch aus, und wer fährt schon mit einem Wohnmobil rum, mit dem kann doch was nicht stimmen. Tu einfach beschäftigt, redete er sich selbst ein, du kannst ja lernen, zum Glück hast du das Buch eingepackt, nur so für alle Fälle und zur Gewissensberuhigung. Ich muss diese Frau zwar finden, das hat Priorität, aber bis Frankreich ist es ein weiter Weg, und bis dahin kann ich ja wenigstens so tun, als würde ich etwas sinnvolles tun, und wenigstens kommt dann dieser Typ nicht auf die Idee, mich anzuquatschen, so waren Franks Gedankengänge, denn wer Leute anquatscht, die so tun, als würden sie lesen, der ist unhöflich.


Aber ganz offensichtlich kannte Tom diese Regel nicht, und das machte ihn in Franks Augen auch nicht sympathischer. „Was liest du denn da?“, fragte Tom, und Frank fühlte sich genötigt, zu antworten, denn sonst wäre er selbst unhöflich gewesen, und das wollte er nicht. „Angewandte Elektronik“, murmelte er, und um weitere Fragen zu vermeiden, fügte er hinzu: „In zwei Wochen schreib ich die Prüfung.“ „Toll“, sagte Tom, der sich von weiteren Fragen nicht abhalten lies, „dann kennst du dich ja aus, wenn mit dem Wagen hier was nicht stimmt, Tempomat oder Klimaanlage oder so.“ „Hast du den nicht vor der Abfahrt noch mal gecheckt?“, sagte Frank, dem ganz bange wurde, denn im Ernstfall wüsste er sicher nicht, was er tun müsste, soviel wusste er, und sein Buch würde ihm garantiert auch nicht weiterhelfen. „Doch doch“, lachte Tom, der irgendwie dauernd lachte, auch ohne Grund, und das kam Frank spanisch vor. „Doch, aber ich kenn mich nur mit der Mechanik aus, ach was solls, wird schon halten, morgen sind wir da, und ich bin die Karre wieder los. Und fahr im Porsche zurück“, behauptete er. Frank, der selbst lieber Porsche gefahren wäre, weil es schneller ging und bequemer war, kam das alles etwas komisch vor, und auch wenn er die Antwort lieber nicht hören wollte, konnte er sich die Frage nicht verkneifen. „Was hast du denn vor mit dem Wohnmobil?“