Friday, March 16, 2007

Kultig

Ich muss zugeben, ich war aufgeregt, als ich die Nummer wählte. Das bin ich ja selten. Aber, zu meiner Entschuldigung: Ich habe vermutlich noch nie in meinem Leben einen so berühmten Menschen angerufen. Nein, streicht das vermutlich. Ich bin mir sicher, denn daran könnte ich mich erinnern. „Wenn du Lust hast, schreib darüber nen Aufmacher“, sagte E. und drückte mir den Zettel in die Hand, ganz professionell, als ob nichts dabei wäre. „Wladimir Kaminer“ stand auf dem Zettel. Und eine Handynummer. „Der stellt heute Abend sein neues Buch vor.“ Normalerweise halte ich mich zumindest journalistisch von allem fern, was nur entfernt nach Kultur aussieht. Aber das mach ich doch gern. Ich rief also an, ließ mich zweimal vertrösten, plauderte ein bisschen und geh gleich ins Rodina zur Buchpremiere. Und auch, wenn ich gegen 21 Uhr noch mal in die Redaktion muss, um den Artikel abzuliefern: Ich liebe meinen Job!!

Sunday, March 11, 2007

Turbulenzen

Mein Auto und ich waren heute in Charlottenburg. In einer schicken Villengegend. Weil ich auf der Suche nach der Stadtautobahn teils den Ausschilderungen, teils einem schicken schwarzen BMW gefolgt bin. Der dann tatsächlich auch auf die Autobahn wollte – Zufälle gibt’s! Wenig später hab ich gelernt, dass Kreuzberg auch schöne Ecken hat und wie man über den Gehweg einparkt. Da es hier üblich ist, in zweiter Reihe zu parken, war die perfekt auf mein Auto zugeschnittene Lücke zwischen Poller und Briefkasten leider nicht mehr von der Straßenseite aus erreichbar. Achja, zur Beifahrertür aussteigen ist auch nett und amüsiert die Passanten. Solltet ihr mal ausprobieren.


In Charlottenburg war ich übrigens nur, weil ein bereits erwähnter niedersächsischer Freund sich in der Abfahrtszeit seiner Mitfahrgelegenheit um eine volle Stunde vertan hat. Ich müsste ja verrückt sein, einfach so mit dem Auto durch Berlin zu touren. Und ich bin verrückt, weil ich dachte, Auto geht vielleicht doch schneller als Bahn. Um diese Uhrzeit. Zum Sonntag. Falsch gedacht, zu spät gekommen, Berliner Straßenverkehr kennengelernt.


Das für sich genommen wäre nicht weiter schlimm. Schlimm ist, dass so gut wie jedes Mal, wenn Felix mich besucht oder ich ihn, irgendetwas mehr oder weniger abenteuerliches passiert. Im November war es die Sache mit meinem Auto, die ungeschlagen die Rangliste anführt und das hoffentlich auch noch für eine Weile tun wird. Im Dezember ging uns beiden gleichzeitig überraschend das Geld aus und ich musste zusehen, dass ich mit dem Sprit, den ich noch hatte, von Oldenburg wieder nach Hause kam. Im Januar blieb mein Auto nach einer Bootstour im Schnee stecken. Auf einem völlig zugeschneiten Feldweg. An einer Stelle also, wo für den Abschleppwagen kein Durchkommen war. Zwei Stunden dauerte es, bis netterweise ein Bauer mit seinem Traktor zu Hilfe kam und meinen Toyota befreite.


Es soll ja Menschen geben, die denen das Pech besonders an den Hacken klebt. Ich zähle mich nicht dazu. Aber sollte das auch auf Menschen-Konstellationen zutreffen, bin ich weniger zuversichtlich. Vielleicht eine ungünstige Sternzeichen-Kombination? Auch Quatsch. Bis mir eine unesotherische, völlig logische Lösung einfällt, beobachte ich die Sache mal noch ein bisschen. Vielleicht hilft es, sich potenzielle Zwischenfälle auszudenken. Die Dinge, mit denen man rechnet, passieren ja bekanntlich nie.

Wednesday, March 07, 2007

Die Mauer steht noch!

Berlin ist Berlin. Dachte ich immer. Berlin ist dreckig, aber cool. Berlin ist multikulti, aber nicht geteilt, jedenfalls seit einer ganzen Weile nicht mehr. Seit 17 Jahren oder so. Nur die Berliner sehen das anscheinend anders. „Wir haben zu viele Ostthemen“, sagte der, den ich für den Chef hielt, bei der Blattkritik am Montag. „Bringt da mal ein bisschen Abwechslung rein.“ Das war so ziemlich das erste, was ich von meinem Praktikum mitbekam. Gestern durfte ich dann meine erste große Story recherchieren: Im Naturkundemuseum. In Ost-Berlin. Heute ging's dann nach Charlottenburg, einem West-Politiker beim Blümchenpflanzen zuschauen. Und morgen mach ich Sport, also ich schreibe darüber. Das ist gelebte Abwechslung!


Ist toll hier übrigens, tolle Stadt, toller Job, tolle Wohnung. Mir geht’s gut. Hallo, Welt!

Saturday, March 03, 2007

Byebye, Mittweida

Ich hasse Abschiedszeremonien. Eine kurze Umarmung zum Schluss, wenn überhaupt, und ich bin weg. Ich packe mein Leben in Kisten und morgen packe ich es in Berlin wieder aus. Geil ist, dass sie es mir bald gleich tut und nur zwei Straßen weiter wohnen wird. Scheiße ist, dass fast alle mir wichtigen Leute hier bleiben. Wir werden die Hauptstadt rocken, aber ich werd den Studentenclub vermissen. Genau wie tausend andere Dinge. Aber Schluss jetzt. Ich packe. In Zukunft lest ihr hier News aus der Metropole. So hatte mein Blog ja auch mal angefangen: Das Zonenkind begibt sich in die große Stadt und erzählt den Daheimgebliebenen, was dort so geht. Geschichte wiederholt sich eben.

Thursday, March 01, 2007

Blog der Woche

Wie immer, wenn mir nix einfällt, was ich schreiben könnte - und das geht ja nun schon seit ner Weile so - verlinke ich irgendwas. Naja, nicht irgendwas. Gut muss es schon sein. Zum Beispiel so vielversprechend wie das Projekt Film 2.0. Sehr coole Idee, werd ich verfolgen.

[via]