Sunday, September 17, 2006

Ich muss weg aus dieser Stadt

Wer hat mich eigentlich auf die Idee gebracht, ich bräuchte zwischen Praktikum und Semester dringend noch zwei Wochen Heimaturlaub? Ich mein, jeden Tag 11 Stunden schlafen hat seine Vorzüge. Und zu erledigen hab ich ja eigentlich auch genug. Und ich habe die Podcasts vom Deutschlandradio als sehr angenehme Weiterbildungsmaßnahme entdeckt, zumal sie besser unterhalten als jede Talkshow im von mir zumeist boykottierten TV. (Und meine Friends-DVD, Staffel 8, steckt in meinem Laptop fest, den ich am Freitag morgen geschrottet habe und der seitdem auf Heilung wartet. Fällt also auch als Beschäftigungsmaßnahme aus.)


Also, mein Heimaturlaub ist seeeehr entspannend im Moment. Fast zu entspannend, denn ab und zu brauch ich schräge Leute und witzige Partys als Ausgleich. Donnerstag im Studentenclub war ein guter Anfang. Das Wochenende dagegen, nun ja. Problem: Beste Freundin Nummer 1 ist in Erlangen, Nummer 2 dürfte mittlerweile in Down Under angekommen sein. Kommilitonen, die meine Vorlieben in Bezug auf Freizeitgestaltung zumindest ansatzweise teilen, hocken sonstwo in der Republik. Es sind ja noch Semesterferien. Und die Leute, die verfügbar sind, wollen auf den Blackfloor. Gestern war ich deshalb mit meiner Schwester und ihrer Freundin unterwegs – die beiden aufm Blackfloor im Starlight, ich ein paar Meter weiter aufm Rockfloor im Flower Power. Ich dachte mir, hey, in Hannover hat das alleine-weggehen doch auch immer geklappt. Tja. Nach 8 Wochen anderswo zeigt Chemnitz sein wahres Gesicht. Das, was andere längst erkannt haben und ich bisher immer schönreden wollte. Sich mir fremden Leuten unterhalten? Was willst du eigentlich?


Ich hoffe, das liegt nur an den erwähnten Semesterferien, denn meine prä-hannöversche Erinnerung sagt mir eigentlich, ich hätte das Flower Power mal für einen Studentenschuppen gehalten. Zumindest weitgehend. Gestern dagegen hatte ich über 2 Stunden lang überhaupt keine Lust, mit irgendjemandem dort zu reden. Und dann quatscht mich doch einer an, auf ne wesentlich akzeptablere Weise als beim letzten Mal. Erzählt mir nur dummerweise, dass er gerade mit Kollegen feiert, dass er jetzt seinen Facharbeiter hat. Der Zettel mit seiner Telefonnummer klemmt jetzt unter dem nächstbesten Scheibenwischer, den ich beim rausgehen gefunden habe.


Ich will zurück nach Hannover.

4 comments:

Christian said...

Ich hätte wirklich nie geglaubt, dass es Leute gibt, die "zurück" nach Hannover wollen. Für andere ist Hannover Provinz. Hässlich. Einige Clubs zu türkisch, andere zu russisch. Dennoch: Hannover hat alles und bietet alles was das Herz begehrt. Nur keine ordentlichen REstaurants im Innenstadtbereich.

Ich mag die Stadt auch. Obwohl ich HamburgBerlinLondonVilniusParisValenciaKrakow auch zu schätzen weiß.

Susi said...

Mein erster Eindruck war auch nicht toll, aber ich hab Hannover lieb gewonnen. Ich habe in einer wunderschönen Altbauwohnung in der Nordstadt gewohnt, gleich neben der Uni. Es gab dort ungefähr dreimal so viele Dönerbuden wie Bäckereien. Und die Abende meistens bei Chez Heinz oder in der Glocksee verbracht. Ach... was erzähl ich dir das ;)

Berlin, Hamburg, London, Köln, Budapest, Dresden oder wasauchimmer wär mir auch recht. Nur Chemnitz, naja, langsam reichts.

Muhi said...

das nennt man wohl fernweh ...
viele leute im lcub gewesen? bin froh das mein auto noch 100 fahren kann, tüv hats trotzdem nochmal bekommen :D

Vogt said...

In deine Art zu schreiben könnte ich mich verlieben Herzchen.